#13 Standorttag "Stationäre Trends und Logistik-Innovationen"
Innovative Flächenlösungen und Handelslogistik als Erfolgsfaktoren
111 führende Vertreter des heimischen Handels und der Logistikbranche diskutierten am 27. September 2017 beim Standorttag über die Neuerfindung des stationären Handels. Die 13. Auflage des jährlichen Retail-Pflichttermins fand hoch über den Dächern Wiens im spektakulären ThirtyFive Twin Tower am Wienerberg statt und wurde von Handelsverband-Präsident Stephan Mayer-Heinisch eingeleitet.
Das Programm der Veranstaltung war so breit wie noch nie angelegt: Von erfolgsversprechenden Filialstrategien und Magic Moments im Shop über die besten Expansionsmaßnahmen und Smart Cities bis hin zu den Tücken des österreichischen Mietrechts und der Zukunft der Innenstädte spannte sich der Bogen. Erstmals wurde auch ein besonderer Schwerpunkt auf den Logistikbereich gelegt und über die neuen Möglichkeiten der Beschaffungs-, Inhouse-, Distributions- und Last-Mile-Logistik gesprochen.
Unter den zahlreichen Besuchern waren auch: Jörg Bitzer (EHL Immobilien), Ernst Gittenberger (KMU Forschung), Christoph Hausmann (A. Hausmann GmbH), Andrea Heumann und Maximilian Joven (beide Thalia) Christoph Holzer (SPAR), Vinzenz Kastner (Kapsch), Markus Kathrein (Hervis), Julius Kiennast (Kiennast), Jutta Pemsel und Harald Sippl (beide WKO), Christian Prokopp (Prokopp), Mario Rohracher (GSV), Alois Schellhorn (WK Tirol), Norbert Steinwidder (Das Futterhaus), Reinhard Wittreich (Kastner & Öhler), Roman Schwarzenecker (Standort + Markt), Hanspeter Madlberger, uvm.
Humorvoll und souverän durch den Tag führte Moderator Bernd Winter, Chefredakteur der internationalen Wochenzeitung Verkehr und profunder Kenner der Logistik-Branche.
Nachbericht
Der Markt verändert sich disruptiv
„Fläche ist König, auch im Zeitalter der Digitalisierung. Rund 90 Prozent der Handelsumsätze werden nach wie vor stationär erzielt. Aber mehr als die Hälfte aller Einkäufe sind mittlerweile digital beeinflusst“, so leitete Stephan Mayer-Heinisch, Präsident des österreichischen Handelsverbands den 13. Standorttag ein, der mit mehr als 100 Besuchern an den Erfolg der letzten Jahre anknüpfte. „Der Markt verändert sich disruptiv. Minus 100.000m² bei der Verkaufsfläche allein im letzten Jahr. Verantwortliche Manager und Politiker müssen darauf reagieren“, so Mayer-Heinisch weiter. „Wir brauchen eine gemeinsame Anstrengung von Politik und Wirtschaft, um neue Strategien zu entwickeln und neue Wege zu gehen.“
Raus aus der Komfortzone
Extremsportler Wolfgang Fasching, 3-maliger Gewinner des Race Across Amerika (RAAM) und Besteiger des Mount Everest, referierte in seiner Key Note unter dem Motto "Du schaffst, was du willst" über die Bedeutung von Mut und Leidenschaft für das Erreichen großartiger Erfolge. „Es gibt zwei Typen von Menschen: Jene, die nur ‚überleben’ wollen, und jene, die ‚erleben’ wollen. Letztere gehen bewusst raus aus der eigenen Komfortzone und haben den Mut, neue Dinge auszuprobieren, sich selbst treu zu sein und nicht immer den Erwartungen anderer zu entsprechen. Die großen Errungenschaften passieren i.d.R. nicht in der Komfortzone“, so der Motivationstrainer. „Bleiben Sie nicht stehen, sondern entwickeln Sie sich permanent weiter. Weniger ist mehr als nichts“, appellierte Fasching an das Publikum. Das Entscheidende: Nicht nur reden, auch tun!
Wir brauchen mehr Gleichheit
„Gute Konjunktur, ausgezeichnete Konsumentenstimmung – beste Aussichten also für den österreichischen Handel, wenngleich die Dynamic in den nächsten Jahren wieder etwas abnehmen wird“, so die Einschätzung von Stefan Bruckbauer. Der Chefökonom der UniCredit Bank Austria begeisterte die Zuhörer mit lehrreichen Statistiken, glasklaren, kurzweiligen Analysen und seinem Plädoyer für eine gerechtere Gesellschaft mit einer möglichst fairen Einkommensverteilung: „Je ungleicher die Einkommensverteilung, desto geringer das Wirtschafswachstum.“ Bruckbauer geizte nicht mit Lob an der heimischen Politik der vergangenen zwei Jahre, insbesondere die jüngste Steuerreform habe viel gebracht. Auch die staatliche Umverteilung von oben nach unten funktioniere in Österreich vergleichsweise gut.
Auf der Fläche braucht es Magic Moments
"Zwei Querköpfe im fordernden Dialog" – so wurde der Fireside Chat zwischen Christoph Bründl, Geschäftsführender Gesellschafter von Sport Bründl, und Erich Schönleitner, Eigentümer und geschäftsführender Gesellschafter von DreamTeam, angekündigt. Die beiden Branchenkenner erfüllten die hohen Erwartungen mit Bravour und diskutierten leidenschaftlich ihre gemeinsame Vision einer dynamischen, möglichst innovativen Unternehmenskultur.
Christoph Bründl identifizierte Logistik und Fläche als die beiden Kernprozesse im stationären Handel. „Wir sind überzeugt davon, dass die Menschen im Handel auch in Zukunft von Menschen kaufen wollen. Es müssen aber besondere Menschen sein. Denn auf der Fläche braucht es heute Magic Moments. Der entscheidende Moment ist, wenn der Käufer im Laden erstmals auf den Verkäufer trifft“, erklärte der Unternehmer. „Die größte Herausforderung liegt für uns Händler darin, besondere Mitarbeiter zu finden – die allerbesten – und diese zu entwickeln. Das ist für den Erfolg ganz entscheidend. Daher ist Rekrutierung bei uns die Königsdisziplin“, so Bründl.
Auch Erich Schönleitner betonte die Bedeutung von Magic Moments im Handel. „Man muss die gewöhnlichen Dinge einfach außergewöhnlich gut machen“, lautet sein ebenso simples wie einprägsames Erfolgsrezept. Seine Prognose zur Zukunft des stationären Handels: „Die Handelsformate werden sich radikal verändern. Stimmungsmanagement und Entertainment werden auf der Fläche immer wichtiger. Und auch hybride Lösungen werden kommen, analog zu Google und Walmart in den USA.“
Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit!
Einen weiteren Programmhöhepunkt bildete die Best Practice Präsentation von Dieter Wasserburger, Leiter des Konzernbereichs Immobilien und Expansion von REWE. Wasserburger gab einen spannenden Einblick in die Expansionsstrategie von REWE, bei der nach wie vor kein Ende in Sicht ist. Allein Billa expandiert jährlich um 6 Filialen und bespielt aktuell österreichweit 1060 Filialen. Das Credo von Wasserburger: „Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit. Expansion ist die Grundlage für Innovation.“ Der Fokus liegt mittlerweile nicht mehr auf quantitativer, sondern auf qualitativer Expansion – alte Filialen sollen sukzessive erneuert bzw. ersetzt werden. „Österreich wird 2030 rund 9,4 Mio. Einwohner haben, v.a. die Städte wachsen. Das gilt es bei der Expansionsstrategie zu berücksichtigen. Wir müssen also heute schon an die Lösungen von morgen denken“, wies Wasserburger auch auf die Bedeutung des demographischen Wandels hin.
Transform or Die
Parallel dazu beschäftigten sich Nordal Cavadini und Jens von Wedel vom Strategieberatungsunternehmen Oliver Wyman in ihrer Break Out Session mit der Digitalisierung im Speditionsgeschäft. Exakte Forecasts durch Machine Learning, flexibles Routing, smarte Instore Logisitk – die neuen Möglichkeiten scheinen fast grenzenlos. Kein kleines Projekt, aber ein eiliges, denn Effizienzsteigerung und Kostenreduktion im Handel gehen künftig kaum noch ohne digitale Supply Chain, so das Fazit der beiden Berater. Ganz nach dem Motto: „Transform or Die“.
Jeder Leerstand ist eine Chance, Fläche neu zu nutzen
Welche heimischen Lagen haben Zukunft? Diese Frage stand im Zentrum einer hochkarätig besetzten Podiumsdiskussion, bestehend aus Hania Bomba (RegioPlan), Hannes Lindner (Standort + Markt), Michael Oberweger (Comfort) und Dieter Wasserburger (REWE).
Hania Bomba erklärte die Hauptgründe für die Insolvenz von Toys’R’Us: „Wir haben im Spielwarenbereich hohe Online-Umsätze, zusätzlich werden die Umsätze von anderen Branchen angeknabbert. Es gibt hier eine zunehmende Durchmischung, denn jeder Händler will wachsen. Auch Produzenten gehen zunehmend selbst in den Handel und verkaufen direkt. Hier kommen also viele Faktoren zusammen.“ Über die wichtigsten Ingredienzen für einen erfolgreichen Markenauftritt – Identität, Botschaft, Kontext, Inspieration, Ehrlichkeit und Authentizität – sprach die Geschäftsführerin von RegioPlan später noch im Rahmen einer eigenen Break Out Session. „Es gibt in vielen Städte in Österreich viele nette Ideen, aber nirgendwo ein gesamtheitliches Konzept. Dabei wäre das der erste entscheidende Schritt“, so Bomba.
Hannes Lindner zeigte sich überzeugt, dass der Kahlschlag bei vielen angeschlagenen heimischen Einkaufsstraßen bereits vollzogen sei. Als zentrale Erfolgsfaktoren einer Einkaufsstraße identifizierte er „ein integriertes Einkaufsziel, den Umfang des Angebots, das Einzugsgebiet sowie die Erreichbarkeit mit Individual- und öffentlichen Verkehrsmitteln.“
Michael Oberweger wiederum erläuterte seine Wahrnehmung einer Veränderung der Funktion klassischer Einkaufsstraßen, etwa der Mariahilfer Straße in Wien. Diese habe sich seit der Umwandlung in eine Begegnungszone stark gewandelt, mittlerweile zwar wieder sehr hohe Frequenzen, doch die Kundschaft und deren Kaufkraft habe sich fundamental verändert. „Jeder Leerstand ist für Händler auch eine Chance, Fläche neu zu nutzen. Entscheidend ist, am richtigen Standort das richtige Angebot zu machen“, gab der Experte den Gästen als Tipp mit auf den Weg.
„Was früher funktioniert hat, muss heute nicht mehr funktionieren, weil sich die Kundeninteressen gewandelt haben“, meinte Dieter Wasserburger, „wir haben Kunden, die im Ortskern einkaufen wollen, und Kunden, die am Ortsrand einkaufen wollen. Daher gehen wir am liebsten dorthin, wo einfach die Frequenz und auch die Erreichbarkeit gut ist.“ Das Shopping-Konzept am Wiener Hauptbahnhof bewertet er als „nicht ideal, auch weil die Händler bei der Konzeption nicht einbezogen wurden. Die Frequenz dort ist top, aber die Mieten sind einfach sehr hoch.“
Pacht ist ein Schuss ins Knie
Das komplexe Thema Mietrecht stand im Fokus der Deep Dive Einheit von Andreas Vonklich, Professor am Institut für Zivilrecht der Universität Innsbruck. Der Rechtsexperte erklärte den Unterschied zwischen Miet- und Pachtverträgen, und warum letztere für Handelsunternehmen durchaus problematisch sein können. „Pacht ist quasi ein Schuss ins Knie!“, so seine Einschätzung, „doch in der Realität ist auch dort, wo Pacht drauf steht, eigentlich Miete drinnen. Glauben Sie also nicht alles, was der Vertrag bzw. die Abrechnung hergibt.“ In der anschließenden Break Out Session konnten sich interessierte Besucher mit Andreas Vonklich nochmals im Detail über den Paragrafen 12a MRG (Anhebung der Miethöhe auf das aktuelle Mietniveau) und die Problematiken bei der Ablöse von Geschäftsgebäuden unterhalten.
Stirbt der Einzelhandel?
Im Best Practice Vortrag "Schöne Neue Handelswelt – wer braucht noch Innenstädte?" behandelte Omnichannel-Pionier Martin Zieger u.a. den von Multimilliardär Waren Buffet bereits angekündigten Death of Retail. In den USA drohe der Einzelhandel mittelfristig auszusterben, denn Händler wie RadioShack schließen seit Jahren immer mehr Filialen. „Toys’R’Us ist die fünftgrößte Retail-Insolvenz in der Geschichte. Auch in Österreich geht die Zahl der Filialen im Einzelhandel seit 2013 permanent zurück, das ist ein Trend. Dafür steigt die Verkaufsflächenproduktivität, die einzelnen Standorte haben also immer größere Flächen“, mahnte der Branchenkenner. „Die nächsten zehn Jahre werden mehr Veränderung im Handel in den Innenstädten bringen als die letzten 40 Jahre. Ich gehe davon aus, dass im LEH ein Drittel bis die Hälfte der stationären Filialen geschlossen wird“, so Zieger. Die Gründe? Offline sei nicht bequem genug und die Öffnungszeiten ebenfalls hinderlich.
Logistik als Erfolgsfaktor
Im Anschluss referierte Petra Dobrocka, Mitgründerin des Logistik-Startups byrd, in ihrer Innovation Session über die Logistik als Erfolgsfaktor im E-Commerce. Transparenz und Convenience seien heute entscheidend, um die wachsenden Kundenanforderungen bestmöglich zu erfüllen. „Tracking ist bereits Standard. Auch Optionen wie Zustellung zum Nachbarn werden bereits aktiv angeboten, was die Kundenwahrnehmung verbessert“, so die junge Gründerin, „Logistik & E-Commerce ändern sich ständig, täglich kommen neue Möglichkeiten hinzu. Daher muss das eigene Setup permanent überprüft und gegebenenfalls erweitert werden.“
Das Death Valley of Science
Martin Posset, Mastermind von thinkport Vienna, widmete seine Innovation Session dem sog. Death Valley of Science und damit der Frage, wie neue Entwicklungen im Logistikbereich bestmöglich und praxisnah getestet und weiterentwickelt werden können. Thinkport Vienna ist ein urbanes Mobilitätslabor mit der Aufgabe, güterlogistische Innovationen in Wien zu entwickeln und umzusetzen. „Wir sehen uns als Logistikbotschafter, um das Thema Logistik in die Köpfe in die Menschen zu bringen. Wir haben nicht das Geld, aber das Netzwerk. Wir sind kein Inkubator, sondern ein Innovation Hub. Und wir wollen eine neue Innovationskultur in Österreich schaffen“, erklärte Posset die ambitionierten Ziele seines Projekts.
Handel schafft Entwicklung
Den Abschluss der Innovation Sessions bildete Laura Lennkh vom Handelsverband mit Ihrer Vorstellung von Import Austria – einem Kooperationsprojekt von Handelsverband und Austrian Development Agency (ADA). Lennkh präsentierte zwei kürzlich veröffentlichte Studien über den Mehrwert von Import Austria für den Handel bzw. über die Chancen für Sourcing aus Österreich. „Wir wollen als Plattform einerseits österreichischen Importeuren bei Beschaffungsengpässen und Import-verbundenen Bedürfnissen helfen, und andererseits die Partnerländer bei der Wirtschaftsentwicklung in ihrer Exportstrategie unterstützen.“ Ihre Vision: „Handel schafft Entwicklung!“
Urban Logistics: Wird Wien zur Smart City?
Über den aktuellen Status des Trendthemas Urban Logistics diskutierte eine hochkarätige Runde, bestehend aus Peter Umundum (Österreichische Post), Davor Sertic (Unitcargo/WKO) und Georg Hauger (TU Wien).
„Entscheidend ist das Vertrauensverhältnis zum Kunden. Jedes zweite Paket im E-Commerce kommt aus dem Ausland. Wir müssen also den österreichischen Handel stärken und auch die Fulfillment-Center nach Österreich holen. Das ist nicht nur Aufgabe der Politik, sondern Aufgabe von uns allen“, appellierte Peter Umundum an die Zuhörer. „Die Post ist ständig im Wandel. Wir sind Marktführer und wollen das auch bleiben. Daher sind Innovationen für uns ganz wichtig. Wir haben bereits Drohnen getestet, glauben aber nicht an eine Massenzustellung durch Drohnen. Ganz anders sieht es mit den Einsatzgebieten für autonomes Zustellen aus, hier rechne ich fix damit, dass das in den nächsten 5 Jahren kommen wird“, so der Post-Vorstand für Paket & Logistik.
Aktuell keinen hohen Leidensdruck attestierte Georg Hauger, Experte für Verkehrssystemplanung, den heimischen Großstädten. „Handel und Logistik sind hier vorne dabei. Als Stadt- oder Verkehrsplaner wissen wir allerdings nicht gesamthaft, was in der Stadt passiert. Wir bräuchten eigentlich viel mehr Zahlen, Daten, Fakten. Daher wird schon die Diagnose schwierig, von der Therapie ganz zu schweigen.“ Die vielerorts geäußerte Kritik an der österreichischen Bürokratie sowie an den strengen Rahmenbedingungen und Vorgaben kann Hauger nicht ganz nachvollziehen: „Ich glaube aber, dass diese Rahmenbedingungen seitens der Politik durchaus notwendig sind. Wichtig ist nur, dass sie verlässlich und lange im Voraus kommuniziert werden. Es geht um Vertrauen.“
„Der Kunde will’s einfach günstig, schnell und wenn möglich sozial/ökologisch verträglich, ansonsten interessiert ihn die Logistik nicht groß“, meinte Davor Sertic, Gründer und Geschäftsführer von Unitcargo. Der Obmann der Sparte Transport und Verkehr der Wirtschaftskammer Wien nannte Stockholm als Best Practice Vorbild: „die haben einen Stadtentwicklungsplan für die nächsten 30 Jahre entwickelt zum ‚Schutz gegen die Politik’. Sowas brauchen wir auch in Wien, eine der am schnellsten wachsenden Städte Europas.“
Massives Einsparpotenzial durch effiziente Transportorganisation
Den krönenden Abschluss eines ebenso spannenden wie intensiven Standorttages 2017 bildete die Keynote von Martin Gleiss, Leiter Konzernlogistik und Warenfluss bei SPAR. Der Logistik-Experte gab einen Einblick in die Hightech-Lagerlogistik bei SPAR Österreich – sowohl im Zentrallager in Wels, wo in den letzten Jahren verschiedenste innovative Systeme wie etwa Dynamic Picking, OCP (Order Consolidation Puffer) oder nestbare Rollbehälter implementiert wurden, als auch im neuen, supermodernen Regionallager in Ebergassing bei Wien. „Warum beschäftigen wir uns mit Automatisierung? Weil die Arbeitnehmer immer älter werden. Der Anteil der Mitarbeiter über 50 Jahren steigt ständig, auch bei Spar. Wir stoßen hier immer mehr an die Grenzen, was die Rekrutierung von jungen Arbeitnehmern v.a. in den ländlichen Regionen betrifft“, verwies Gleiss auf die steigende Bedeutung des demografischen Wandels. „Hightech an unserem neuen Lager ist hauptsächlich das Weglassen von Technik!“, erklärte Gleiss das Erfolgsrezept des neuen Spar Lagers in Ebergassing, das ab Ende 2017 im Vollbetrieb laufen wird. In zehn Jahren sollen damit insgesamt 30 Mio. Euro Transportkosten eingespart werden.
Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbandes, unterstrich zum Abschluss der Veranstaltung nochmal die Schwerpunktsetzung des Verbandes in den Bereichen Retail und Logistik, und bedankte sich bei den zahlreichen Besuchern.
Nach dem offiziellen Teil des Standorttages blieb den Gästen noch ausreichend Zeit für ausgiebiges Networking. Fazit: Die Kooperation zwischen Handelsverband und der Wochenzeitung Verkehr versammelte hochkarätige, kompetente Speaker in einem Top-Branchenevent und sorgte damit für einen take-home value der Extraklasse.