Corona: Handelsverband begrüßt 38-Milliarden-Hilfspaket für Wirtschaft

Liquidität & Arbeitsplätze um jeden Preis erhalten. Antrag auf Kurzarbeit muss für KMU vereinfacht werden.

Wien, 18.03.2020 - Der Handelsverband begrüßt das heute von der Bundesregierung geschnürte, 38 Milliarden Euro schwere Hilfspaket für die österreichische Wirtschaft. Neben den bereits angekündigten 4 Mrd. Euro an Soforthilfe sollen 9 Mrd. für Garantien und Kredithaftungen, 15 Mrd. an Notfallhilfe für besonders betroffene Branchen wie den Handel, sowie 10 Mrd. an Steuerstundungen umfassen. Grundsätzlich werden die Finanzhilfen allen österreichischen Unternehmen offen stehen, primär allerdings jenen Betrieben, die direkt von den Schließungs-Maßnahmen der Regierung betroffen sind.

"Wir danken dem Bundeskanzler und der gesamten Bundesregierung für den Weitblick, jetzt die großen Schleusen zu öffnen. Angesichts der immensen Kosten, die in den kommenden Wochen Corona-bedingt auf die österreichischen Unternehmen zukommen werden, ist dieses 38-Milliarden-Hilfspaket alternativlos", sagt Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will im Namen des gesamten Handelsverband-Präsidiums.

Handel zählt zu den am stärksten betroffenen Branchen

"Dieses 38-Milliarden-Hilfspaket gibt der österreichischen Bevölkerung und unseren Unternehmen eine Zukunftsperspektive. Entscheidend ist jetzt, die Liquidität besonders betroffener Betriebe so schnell und unbürokratisch wie möglich zu sichern, um diese Krise zu überstehen und den Wirtschaftsstandort Österreich aufrecht zu erhalten. Daher braucht es eine massive Liquiditätsoffensive ohne Rückzahlungsverpflichtung. Koste es, was es wolle", kommentiert Stephan Mayer-Heinisch, Präsident des Handelsverbandes.

Für den Handel als eine der am stärksten von der Krise betroffenen Branchen muss sichergestellt sein, dass die von den behördlich angeordneten Schließungen betroffenen Geschäfte über die Kompensation der Personalkosten hinaus auch ihre Umsatzeinbußen sowie weiterhin galoppierende Kosten zur Aufrechterhaltung ihrer Geschäftsgrundlage ersetzt bekommen.

Anträge für KMU erleichtern & automatisieren

Der Fokus muss jetzt auch auf KMU aller Branchen liegen, die das volkswirtschaftliche Rückgrat Österreichs bilden. Daher gilt es, das neue Kurzarbeitsmodell für KMU so unbürokratisch und flexibel wie möglich anwendbar zu machen. 12-seitige Formulare, die mühsam händisch ausgefüllt werden müssen, sind nicht mehr zeitgemäß. Gerade für kleinere und mittelgroße Händler, die in mehreren Bundesländern aktiv sind, ist es auch inakzeptabel, Anträge auf Kurzarbeit bei jeder AMS Landesstelle einzeln einbringen zu müssen.

"Wenn KMU-Händler um Kurzarbeit ansuchen, muss dies möglichst einfach und automatisiert erfolgen. Nur so können die notwendigen Gelder fließen und die 600.000 Arbeitsplätze im österreichischen Handel langfristig gesichert werden", empfiehlt Stephan Mayer-Heinisch.

"Unser Land läuft derzeit im Krisenmodus. Ein großes Dankeschön gilt daher allen Menschen – in der Politik, in der Wirtschaft und auf Arbeitnehmerseite – die jetzt kühlen Kopf bewahren und uns mit ruhiger Hand durch diese schwere Zeit bringen. Wir werden das Licht am Ende des Tunnels gemeinsam erreichen", so Rainer Will abschließend.

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