Baustellen in Betrieb: guter Tag für den heimischen Handel
Wien, 21.02.2016 - Handelsverband begrüßt Beschäftigungsbonus, den Versuch Bürokratie zu reduzieren und Steuerflucht zu bekämpfen sowie das neue Ausbildungsangebot für den Handel
Baustelle Lohnnebenkosten
Der vom Ministerrat verabschiedete Beschäftigungsbonus ist speziell für den heimischen Handel, der 580.000 Menschen eine Anstellung bietet, eine wichtige Erleichterung.
„Unsere Branche ist der Jobmotor des Landes und in Zeiten hoher Arbeitslosigkeit wichtiger denn je. Geringere Lohnnebenkosten ändern Opportunität zwischen Mensch und Maschine und bilden Anreize in Menschen zu investieren und einzustellen“, begrüßt Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbandes den beschlossenen Beschäftigungsbonus.
Baustelle Ausbildung
Um die Mitarbeiter auf den von der Digitalisierung besonders stark betroffenen Handel bestmöglich vorzubereiten, braucht es zeitgemäße Ausbildungen und zukunftsfähige Lehrpläne.
Deshalb setzte sich der Handelsverband als erste Organisation für einen Schwerpunkt E-Commerce in der Einzelhandelslehre sowie für eine eigenständige E-Commerce Lehre nach deutschem Vorbild ein, um dem digitalen Handel auch auf dieser Bildungsebene Spezialisten anbieten zu können. „Die Ankündigung der Wirtschaftskammer freut uns, denn es ist höchste Zeit, dass das Lehrangebot auf die neuen digitalen Anforderungen reagiert. Wir hoffen alle Beteiligten setzen sich für eine rasche Umsetzung im Sinne der Jugend ein“, so Rainer Will.
Baustelle Bürokratie
Überbordende Bürokratie betrifft Arbeitgeber und Arbeitnehmer in jedem Bereich und hemmt die Wettbewerbsfähigkeit Österreichs. Das heute in Begutachtung geschickte Deregulierungsgrundsätzegesetz lässt auf Verbesserungen hoffen, auch wenn eine mutigere Formulierung wünschenswert gewesen wäre.
„Golden Plating - die Übererfüllung von EU-Richtlinien - ist uns in Bereichen bei denen dies nicht durch besondere Schutzmaßnahmen gerechtfertigt ist, schon lange ein Dorn im Auge, da damit zusätzliche Komplexität und Verwaltungsaufwand für Bürger und Unternehmen entstehen. Dass neue Gesetze nur befristet erlassen werden und der Leitsatz `one in - one out` in der Gesetzgebung berücksichtigt werden soll, sind zwei absolvierte Teilabschnitte im Rennen zu weniger Bürokratie und einer praxisnahen Judikatur“, so Rainer Will.
Baustelle Steueroasen
Heimische Händler werden durch internationale Konzerne bedrängt, die durch Steuerflucht Wettbewerbsvorteile genießen. „Dass ein Sockengeschäft auf der Favoritenstraße mehr Steuern zahlt als ein Milliarden-Konzern ist nicht nachvollziehbar. Neben der Steuerflucht ins EU-Ausland sollten auch legale Umgehungsmöglichkeiten, wie jene der Hilfsstätten durch die keine Steuerschuld entsteht, sowie die heterogene Einkommenssteuerstruktur innerhalb der EU und nationalstaatliche Sonderregelungen aufgelöst werden. Sonst ist kein fairer europäischer Binnenmarkt möglich“, kommentiert Rainer Will die begrüßenswerte neue Richtlinie gegen Steuervermeidung von internationalen Großunternehmen.