E-Commerce: Österreich weiter stark

Studie: EHI und Statista erfassen E-Commerce-Markt in den Alpenländern in Kooperation mit dem Handelsverband

Wien, 04.10.2017 – Der E-Commerce-Markt in den Alpenländern befindet sich weiterhin auf Wachstumskurs. So erwirtschafteten die 100 umsatzstärksten Onlineshops in Österreich im vergangenen Jahr 2,1 Mrd. Euro mit physischen Waren im Internet. Die Schweizer Top 100 konnten ihre Umsätze auf insgesamt rund 5,5 Mrd. CHF steigern, und sind damit sogar im zweistelligen Prozentbereich gewachsen. Die Marktkonzentration hat in den Alpenländern nicht weiter zugenommen, bleibt aber nach wie vor auf hohem Niveau. Dies ergab die Studie „E-Commerce-Markt Österreich/Schweiz 2017“* von EHI und Statista in Kooperation mit dem Handelsverband.

"Bereits ein Drittel aller Online-Umsätze in Österreich werden von den Top 100 erzielt, davon mehr als die Hälfte von den Top 10 und ein Viertel allein von Amazon. Die Konzentration an der Spitze hat ein signifikantes Maß angenommen, wodurch der Ruf nach Regulierung lauter wird. Der Handelsverband weist seit Jahren auf wettbewerbsverzerrende Steuerregelungen hin, die internationalen Playern vor allem aus Drittstaaten Steuervorteile verschaffen und den heimischen Handel extrem unter Druck setzen", so Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbands.

Wachstum und Konzentration

Die Top-100-Onlineshops in Österreich setzten im vergangenen Jahr 2,1 Mrd. Euro im Internet um. Somit liegt das Umsatzwachstum in Höhe von 9,0 Prozent etwa auf Vorjahresniveau (9,9 Prozent). In der Schweiz fällt das Umsatzwachstum der 100 führenden Onlineshops prozentual höher aus. Sie konnten ihren Umsatz um 12,8 Prozent von 4,8 Mrd. CHF auf rund 5,5 Mrd. CHF steigern.

Die Marktkonzentration ist in beiden Alpenländern weiterhin auf einem hohen Stand, wenn auch ein minimaler Rückgang zu beobachten ist. Mit 841 Mio. Euro generierten die Top 3 in Österreich bereits rund 40 Prozent des Gesamtumsatzes der Top 100, nach wie vor zum Großteil getrieben durch amazon.de (556 Mio. Euro), gefolgt von zalando.at (174,3 Mio. Euro) und universal.at (111,1 Mio. Euro). Die zehn führenden Onlineshops konnten mit 56,7 Prozent (Vorjahr: 57,6 Prozent) sogar mehr Umsatz erwirtschaften als die Shops auf den folgenden neunzig Rängen.

Ein ähnliches Bild zeigt sich in der Schweiz. Rund 30 Prozent des Gesamtumsatzes entfällt auf die Top 3. Im Gegensatz zu der E-Commerce-Spitze in Österreich liegen die Umsätze der drei stärksten Onlineshops der Schweiz – digitech.ch (602 Mio. CHF), zalando.ch (534 Mio. CHF) und amazon.de (475 CHF) – noch eng beieinander. Die zehn umsatzstärksten Onlineshops beanspruchen mit 53,2 Prozent (Vorjahr: 54,4 Prozent) hier ebenfalls mehr als die Hälfte des Gesamtumsatzes der Top-100-Onlineshops.

Generalisten ganz vorn

Im Ranking der 100 umsatzstärksten Onlineshops in Österreich bestimmen nach wie vor die Generalisten mit einem Anteil von 42,3 Prozent das Bild. Die Fashion-Anbieter sind mit 24,2 Prozent zweitstärkste Branche im Ranking. Darauf folgen die Shops der Unterhaltungselektronik mit 17,0 Prozent. Die Dominanz der drei stärksten Branchen wird im Vergleich mit der viertstärksten Branche besonders deutlich: So machen Möbel und Haushalt nur noch einen Anteil von 3,1 Prozent aus.

Der Anteil der Generalisten ist im Schweizer Onlinehandel mit 37,5 Prozent ebenfalls hoch, insbesondere in der Spitze. Sechs Generalisten befinden sich alleine unter den Top 10. Allerdings sind die Branchenanteile im Vergleich zu Österreich gleichmäßiger verteilt. Hier belegen die Anbieter von Unterhaltungselektronik mit 21,0 Prozent Rang 2, gefolgt vom Bereich Bekleidung, der einen Anteil von 15,3 Prozent ausmacht. Charakteristisch für den Schweizer Markt ist der hohe Anteil an Lebensmittelhändlern, die 9,1 Prozent für sich beanspruchen. Im Vergleich dazu liegt der Anteil an Lebensmittel-Shops In Österreich nur bei 1,7 Prozent und in Deutschland bei 1,0 Prozent.

Die Studie „E-Commerce-Markt Österreich/Schweiz 2017“, in der die jeweils 250 umsatzstärksten Onlineshops untersucht wurden, erscheint am 29. November 2017 und kann im EHI-Shop vorbestellt werden. Die Rankings der 100 umsatzstärksten Onlineshops in Österreich und der Schweiz sind als Poster kostenlos erhältlich unter www.ibusiness.de/poster.

Über das EHI
Das EHI Retail Institute ist ein Forschungs-, Bildungs- und Beratungsinstitut für den Handel und seine Partner mit rund 60 Mitarbeitern. Das internationale EHI-Netzwerk umfasst rund 750 Mitgliedsunternehmen aus Handel, Konsum- und Investitionsgüterindustrie. Gegründet wurde das Unternehmen 1951. Geschäftsführer ist  Michael Gerling. Die GS1 Germany, eine jeweils 50-prozentige Tochtergesellschaft des EHI und des Markenverbandes, koordiniert die Vergabe der Global Trading Item Number (GTIN, ehem. EAN) in Deutschland. In Kooperation mit dem EHI veranstaltet die Messe Düsseldorf die EuroShop, die weltweit führende Investitionsgütermesse für den Handel und die EuroCIS, wo neueste Produkte, Lösungen und Trends der IT- und Sicherheitstechnik vorstellt werden.

Über Statista
Statista.com ist eines der weltweit führenden Statistik-Portale mit Sitz in Hamburg, Frankfurt, Berlin, New York, London und Madrid. Das Portal hat jeden Monat mehr als 4 Millionen Nutzer und verzeichnet mittlerweile über 1.000.000 registrierte Nutzer. Rund 300 Mitarbeiter arbeiten an der Plattform, darunter Datenbank Experten, Redakteure und Statistiker. Im Jahr 2012 zählte Statista zu den Finalisten des Deutschen Gründerpreises und wurde 2014 & 2015 vom renommierten Library Journal zur besten statistischen Datenbank weltweit gewählt. Zusätzlich bietet Statista mit Statista Research & Analysis (www.statista-research.com) einen Recherche- und Analyseservice sowie einen Infografikservice, der Datenhaltung und Visualisierung aus einer Hand bietet.

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