Handelsverband begrüßt Abschluss der Entgeltreform im Handel und fordert zeitnahe Modernisierung bei Zuschlägen
Neues Beschäftigungsschema als wichtiger Schritt zur Steigerung der Attraktivität des Handels für Berufseinsteiger
Wien, 24.07.2017 - Der Handel wird zukünftig ein noch attraktiveres Gehaltsschema bieten. Das soeben von den Sozialpartnern abgeschlossene Reformpaket enthält einige Verbesserungen und Vorteile, sowohl für die Arbeitgeber- als auch für die Arbeitnehmerseite. „In Kombination mit der Berücksichtigung digitaler Kompetenzen in der Lehre wird die Branche damit als einer der attraktivsten Arbeitgeber im Wettbewerb um die guten Fachkräfte mitreden können“, freut sich Stephan Mayer-Heinisch, Präsident des Handelsverbands und gratuliert den Verhandlungsteams der WKÖ Bundessparte Handel sowie der GPA-djp zum Abschluss des Reformpakets.
Die Entgeltreform, die mit 01.12.2017 in Kraft treten wird, soll den Handel bei Einstiegsgehältern insbesondere für Berufseinsteiger noch attraktiver machen. Ältere und erfahrene Mitarbeiter werden durch eine neue Methodik in der Anrechnung von Berufsjahren wieder leichter einen Job erhalten und für die Unternehmen leistbar sein. Der damit verbundene Mitarbeiterbindungseffekt hilft der Branche, erfahrene Mitarbeiter lange im Betrieb halten zu können.
Das neue Beschäftigungsgruppenschema ist zukunftsfähig gestaltet, gewährleistet Rechtssicherheit durch ausführliche Beschreibungen und trägt den arbeits- und betriebsorganisatorischen Entwicklungen der Branche Rechnung. Ein vierjähriger Übergangszeitraum schafft auch für alle Unternehmen genügend Zeit, den Umstieg gut zu planen und alle Vorteile nutzen zu können. „Wir sehen einige Neuerungen, die für Handelsunternehmen und Handelsbeschäftige positive Effekte bringen können. Die neue Gehaltsordnung kann aber nur der erste Teil eines umfassenden Reformpakets sein“, erinnert Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbands, an die zentrale Bedeutung einer Reform der heimischen Überstundenzuschläge.
Teil zwei der Kollektivvertragsreform muss daher eine Vereinfachung und Entrümpelung des Zuschlagswesens vorsehen. Damit würde die lang gehegte Erwartungshaltung vieler Unternehmer aufgegriffen werden, denn hier besteht dringender Handlungsbedarf. „Die starre Zuschlagsregelung ist für österreichische Händler insbesondere im internationalen Vergleich ein massiver Wettbewerbsnachteil, weshalb sich der Handelsverband für eine zeitnahe Flexibilisierung einsetzt. Mit der Entgeltreform wurde ein erster wichtiger Schritt gesetzt. Nun haben wir die Hoffnung, dass auch der zweite, für die Händler lebensnotwendige Teil, rasch angegangen wird“, zeigt sich Will erwartungsvoll. „Die wichtige Einigung beim Beschäftigungsgruppenschema hat einige Zeit in Anspruch genommen. Der zweite Teil, die Modernisierung des Zuschlagswesens, sollte nun schneller umgesetzt werden“, hofft Mayer-Heinisch auf eine rasche Lösung in Zeiten des digitalen Wandels.