HV-Befragung: 38% der Impfskeptiker:innen und 8% der Impfgegner:innen würden sich dank 50 Euro Impfprämie eher impfen lassen.

Konsumentenbefragung: 50 Euro Impf-Gutschein als Positiv-Anreiz führt zu höherer Impfrate. HV empfiehlt Umsetzung, um 85% Durchimpfung zu erreichen und Lockdowns zu vermeiden.

Wien, 28.07.2021 - 55,5% der in Österreich lebenden Menschen haben bis dato einen vollständigen Corona-Impfschutz erhalten und das ist gut so, aber lange noch nicht ausreichend. Denn die für rund 90% der Infektionen verantwortliche Delta-Variante ist 50-60% ansteckender als die Alpha-Variante und die Neuinfektionen steigen wieder merkbar an.

Mit einem Positivanreiz für Impfwillige - wie dem vom Handelsverband geforderten 50-Euro-Impfgutschein - lässt sich die vom Robert Koch Institut empfohlene 85-prozentige Durchimpfungsrate leichter und rascher erreichen, wie eine brandaktuelle Umfrage von MindTake Research im Auftrag des Handelsverbandes klar belegt. Auch bei unseren Nachbarn in Deutschland wird das Konzept einer 50 Euro Impfprämie, dass der Handelsverband bereits Ende Juni vorgeschlagen hat, seit dieser Woche diskutiert.

Sommer jetzt nutzen, um krisenfester zu werden und weiteren Lockdowns zuvor zu kommen

"Wir dürfen den Sommer nicht verschlafen, sondern müssen jetzt handeln, indem wir von der Verbotspolitik zu Positiv-Anreizen kommen, um die Impfquote zeitnahe auf das erforderliche Niveau zu erhöhen. Es wäre so wichtig, diesen Schritt jetzt zu setzen, um so krisenfest wie möglich in die kalte Jahreszeit zu starten", so Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will. Laut der AGES Clusteranalyse sind aktuell ein Drittel aller Neuinfektionen auf Reisen zurückzuführen und die Urlaubssaison ist noch lange nicht vorbei.

Die Hälfte der Bevölkerung findet das Konzept eines "Corona-Impfgutscheins" gut

Die repräsentative Umfrage des Handelsverbandes zeigt, dass 50% der Menschen in Österreich die Idee eines Corona-Impfgutscheins begrüßen. Noch wichtiger dabei ist, dass ganze 38% der Impfskeptiker:innen angeben, sich beim Erhalt einer Impfprämie eher impfen zu lassen. Sogar immerhin 8% der deklarierten Impfgegner:innen wären eher zu einer Impfung bereit, wenn ein Gutschein zugesprochen wird.

38% der Impfskeptiker:innen und 8% der Impfgegner:innen würden sich dank 50 Euro Impfprämie eher impfen lassen

"Wenn wir mit einem simplen 50-Euro-Gutschein vier von zehn Impfskeptiker:innen überzeugen können, warum sollten wir diesen Schritt nicht setzen? Die Impf-Gutschein-Kampagne würde maximal ein Sechstel eines harten Lockdowns für die Wirtschaft kosten und die Gelder würden noch dazu den Unternehmen mit Betriebsstätte in Österreich zukommen. Der Dank an die krisengeschüttelte Bevölkerung würde gleichzeitig zur Erhöhung der Volksgesundheit führen. Die Zahlen der Befragung sprechen klar für sich und im Kampf gegen das Virus zählt bei der Impfquote jeder Prozentpunkt. Daher haben sich zuletzt sowohl Ärztekammerpräsident Szekeres als auch renommierte Virologen offen für positive Anreize durch Impfgutscheine gezeigt", erklärt Rainer Will.

Zwar steigern Faktoren wie die Kostenfreiheit, die Freiwilligkeit und die Niedrigschwelligkeit im Erhalt durch Angebote wie Drive-Through-Stationen oder das neue Corona-Impfboot an der Alten Donau die Attraktivität der Impfung, doch das alleine ist nicht genug, um alle relevanten Zielgruppen flächendeckend zu aktivieren.

Handelsverband klar gegen allgemeine Impfpflicht in Österreich. Freiwillige Impfung mit Positivanreiz stärken.

Der Handelsverband spricht sich klar gegen eine allgemeine Impflicht aus, da ein derart radikaler Eingriff nicht rechtfertigbar ist. Der Vorschlag des Handelsverbandes hingegen sieht die einmalige Ausgabe von 50-Euro-Gutscheinen an alle Personen mit Hauptwohnsitz in Österreich vor, die sich erstmalig gegen Corona impfen lassen. Dabei sollen nicht nur künftige Erstimpfungen belohnt werden, sondern nachträglich auch jene, die bereits geimpft wurden. Sollte sich tatsächlich die gesamte impfbare Bevölkerung Österreichs (ab 12 Jahre) - insgesamt 7,9 Mio. Personen - impfen lassen, liegen die Gesamtkosten für die Gutscheine bei 395 Millionen Euro. Wichtig ist, dass hierbei niemand diskriminiert wird, etwa impfwillige Personen, bei denen eine Impfung aus gesundheitlichen Gründen nicht möglich ist.

Ob in der Umsetzung die Erstimpfung oder ein anderer Modus für den Erhalt der Impfprämie gewählt wird, ist von der Entwicklung des Impffortschrittes und vom Timing des Inkrafttretens der Corona-Impfgutscheine abhängig und von der Politik zu entscheiden.

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