HV begrüßt Planungssicherheit durch 3-Stufenplan. Einschränkungen im stets sicheren Handel sollen Ungeimpfte zu Geimpften machen.

Branchenverschärfungen auf Erhöhung der Impfquote zurückzuführen, Handel war und ist kein Corona-Hotspot. Bundesweite FFP2-Maskenpflicht für alle Kunden im LEH ab 15.9.

Der Handelsverband begrüßt den heute von der Bundesregierung präsentierten neuen 3-Stufenplan zur Bekämpfung der Corona-Pandemie in Österreich. Ab 15. September werden Antigentests österreichweit nur noch eine Gültigkeit von 24 Stunden haben. PCR-Tests bleiben (vorerst) kostenlos - auch für die ungeimpfte Bevölkerung.

"Leben und Wirtschaften mit dem Virus" - HV Motto muss jetzt auch gelebt werden

"Leben und Wirtschaften mit dem Virus" - dieses Motto wurde vom Handelsverband geprägt und von Dänemark als erstem Land in Europa bereits umgesetzt. Jetzt wird es auch von der heimischen Spitzenpolitik übernommen. Nun muss es auch gelebt, aber nicht auf dem Rücken des Handels ausgetragen werden. Die Rückkehr zur FFP2-Maskenpflicht im gesamten österreichischen Lebensmitteleinzelhandel war zwar absehbar, wird allerdings kaum etwas an der Neuinfektionsrate ändern. Für Ungeimpfte soll künftig eine FFP2-Maskenpflicht im gesamten Handel gelten, für Geimpfte wird das Tragen einer FFP2-Maske nur empfohlen.

Nur 0,3% der Fälle: Einschränkung im Handel sind nicht ursächlich auf Infektionsgeschehen in der Branche zurückzuführen

Die neue, aber differenzierte Einführung der FFP2-Maskenpflicht im gesamten österreichischen Handel ist für den Handelsverband eine dennoch überraschende Maßnahme, da der Handel mit einem Fallanteil von nur 0,3 Prozent nachweislich kein Corona-Hotspot ist, wie die AGES Zahlen monatlich neu belegen.

"Ansteckungen finden dort statt, wo sich die Menschen nahekommen, wo gefeiert wird, und das passiert gewiss nicht im Handel. So wird der Handel die neu verkündete Maßnahme zwar gezwungenermaßen mittragen, der Handel war allerdings nie ein Corona-Hotspot", so Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbandes entschieden.

Kontrollen der 4 Mio. Shopper pro Tag können ausschließlich von Exekutive vorgenommen werden, nicht von den Handelsmitarbeiter:innen

Ob Ungeimpfte der FFP2-Maskenpflicht nachkommen, soll ab 15. September stichprobenartig durch die Polizei überprüft werden. Unklar ist allerdings noch, ob Corona-Genesene ebenfalls von der Maskenpflicht erfasst sind. "Dass die Handelsmitarbeiter:innen keinesfalls die Kontrollen der 4 Millionen täglichen Shopper in Österreich vornehmen können, sei klar gesagt. Auch die Exekutive wird mehr als gefordert sein, diese Stichproben tatsächlich durchzuführen. Die Grenzkontrollen im Sommer waren bereits offenkundig eine große Herausforderung", sagt Rainer Will.

Was der 3-Stufenplan der Bundesregierung mit sich bringt, ist ein Stück mehr Planungssicherheit. Mit der Auslastung der Intensivkapazitäten als neue Kennzahl, sind neue Maßnahmen vorhersehbarer. Klärungsbedarf besteht aber noch, welche Regelungen für die 600 00 Handelsmitarbeiter:innen ab 15. September gelten sollen.

"Der österreichische Handel wird auch weiterhin seinen Beitrag leisten, um die Bekämpfung der Pandemie bestmöglich zu unterstützen. Die Impfung ist hierfür die beste Antwort, der Lockdown die schlechteste. Daher tragen wir auch die bundesweite Wiedereinführung der FFP2-Maskenpflicht in Geschäften des täglichen Bedarfs mit, ebenso die FFP2-Maskenpflicht für Ungeimpfte in allen Geschäften. Die neuen Restriktionen werden laut den Händlern einen Umsatzrückgang von rund 150 Millionen Euro pro Monat zur Folge haben", prognostiziert Will.

Handelsverband erneuert Forderung nach 50 Euro Gutschein zur Steigerung der Durchimpfungsrate

Das renommierte Gallup-Institut bestätigt mittlerweile, was der Handelsverband als erste Organisation schon vor Monaten empfohlen hat: Finanzielle Anreize würden helfen, mehr Menschen zur Impfung zu bewegen.

"Es braucht jetzt zusätzlich zu den Restriktionen für Ungeimpfte auch gezielte Positiv-Anreize. Der Handelsverband fordert daher die Ausgabe von 50-Euro-Gutscheinen an alle Personen mit Hauptwohnsitz in Österreich, die sich gegen Corona impfen lassen. Dabei sollen nicht nur künftige Erstimpfungen belohnt werden, sondern auch jene, die bereits geimpft wurden. Die Gutscheine müssen bei allen Unternehmen mit Betriebsstätte in Österreich einlösbar sein - egal ob Handel, Gastronomie oder Hotellerie. Wenn wir mit einem 50-Euro-Gutschein vier von zehn Impfskeptikern überzeugen können, warum setzen wir diesen Schritt nicht endlich um?", so Rainer Will.

In den vergangenen Wochen haben sich u.a. die ersten österreichischen Spitzenpolitiker:innen Pamela Rendi-Wagner und Landeshauptmann Hans Peter Doskozil für eine ähnliche Lösung ausgesprochen, auch die WKÖ hat den HV-Vorschlag bereits adaptiert übernommen. Oft wird seitens der Politik angemerkt, dass dies mit Blick auf den "dritten Stich" zu kostenintensiv sei, daher hat der Handelsverband auch nicht wie andere Organisationen 100 Euro, sondern 50 Euro vorgeschlagen.

Bundesweite Kampagne "WIR HANDELN gemeinsam. WIR IMPFEN gemeinsam." setzt weitere Schritte

Der Handel ruft alle Österreicher:innen zur Corona-Schutzimpfung auf und intensiviert die nationale Impf-Kampagne "WIR HANDELN gemeinsam. WIR IMPFEN gemeinsam.". Das kostenlose Impf-Angebot in Supermärkten in Shoppingcentern wird ausgebaut, ebenso die bundesweite Bereitstellung von Impfbussen. Prominente Unterstützung für die Kampagne kommt nicht nur von Bundeskanzler Kurz, Gesundheitsminister Mückstein und Justizministerin Zadić, sondern auch von Fußball-Legende Toni Polster, Dompfarrer Toni Faber und Modedesignerin Marina Hoermanseder, sowie unzähligen Shoppingcenter-Betreibern und Handelstreibenden aller Warengruppen. Der Spot zur Kampagne wird nicht nur im Rundfunk und auf Social Media ausgespielt, sondern auch in Kinos in ganz Österreich sowie in den Ordinationen von rund 1.200 Arztpraxen.

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