HV und EU: Gemeinsam für Cross Border E-Commerce

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Pressefoto Rainer Will 

Wien, 10.11.2014 - Das "Single Market Forum 2014" ist eine Initiative der EU-Kommission, die prüfen soll, wie gut der EU-Binnenmarkt in der Praxis tatsächlich funktioniert. Es gilt Probleme aufzudecken und Lösungen zu finden, damit Unternehmen und Konsumenten auch wirklich vom grenzenlosen Markt profitieren. Von September 2014 bis Februar 2015 finden insgesamt 21 Workshops und Konferenzen in 16 europäischen Städten statt. Einer davon tagte in Kooperation mit dem Handelsverband unter dem Titel "The Digital Single Market - Omni-channel retailing in a cross border context" am 06. und 07. November 2014 in Wien.

Eine ganze Reihe von Vorschriften soll den EU-Binnenmarkt für alle Europäer Wirklichkeit werden lassen. Wie gut aber funktionieren diese Regelungen und Richtlinien vor Ort? Profitieren die Menschen und Unternehmen vom Binnenmarkt? Diese Fragen wurden - mit speziellem Blick auf den europäischen E-Commerce und Omni-Channeling Strategien - den insgesamt 28 Teilnehmern gestellt. Geladen waren Händler aus Österreich, der Slowakei, der Tschechischen Republik und Ungarn. Durch einen Mix aus Kurzvorträgen, Diskussionsrunden, Panel-Diskussionen und Brainstormings wollten die Vertreter der EU-Kommission den Teilnehmern ihre Sorgen und Nöte im grenzüberschreitenden Geschäft entlocken.

Mit Erfolg: Die Händler sprachen über Hürden und stellten konkrete Forderungen. Diese reichten von einheitlicher europäischer Besteuerung über transparente Logistikprozesse und -kosten bis hin zu einer europäischen Online-Payment-Lösung. Sogar eine rechtliche Grundlage für das Handling von Bitcoins wurde angesprochen. Ein Aspekt jedoch stand omnipräsent im Vordergrund: Transparenz und Information. Ein mittelständischer Händler verfügt weder über die Ressourcen noch das Know-how, sich in die komplexen Datenschutzbestimmungen des jeweiligen EU-Landes einzulesen. Lokales Steuerrecht zu verstehen und korrekt anzuwenden ist oftmals alleine aufgrund mangelnder Informationsquellen schwierig. Und kann es keinen AGB-"Bausatz" geben, der vor teuren Abmahnungen schützt?

Die Vertreter der EU-Kommission verwiesen auf das bestehende Informationsportal "Your Europe" und kündigten die Veröffentlichung eines Onlineratgebers für Unternehmen an ("10 Dinge, die man für das Onlinebusiness wissen muss").

Dennoch: Die Hausaufgaben, mit denen die Vertreter der EU-Kommission nach Hause gehen, lauten also: Vereinheitlichung in allen Bereichen, wo dies im Rahmen ihres politischen Machtkonstrukts möglich ist, und ganz generell: Schaffung von Transparenz. "Ein völlig offenes System nach amerikanischem Vorbild ist aber möglicherweise auch nicht die Lösung", erklärt Werner Stengg von der EU-Kommission. "Zu unterschiedlich sind die Werte innerhalb Europas. Aspekte wie Regionalität, Ökologie oder Social Responsibility sind hier sehr wichtig. Außerdem mögen die zersplitterten Strukturen der EU ein Grund dafür sein, dass die amerikanischen Konzerne bisher weitgehend ferngeblieben sind", ergänzt er mit einem Schmunzeln.

"Wir freuen uns sehr, dass wir im Rahmen dieses Workshops unseren Händler eine Stimme geben konnten, um ihre konkreten Herausforderungen im grenzüberschreitenden Business bei der EU-Kommission zu adressieren", erklärt Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbands.

Rückfragehinweis 
Isabel Lamotte
Communications Managerin
Handelsverband
isabel.lamotte@handelsverband.at 
T +43 (1) 406 2236-77