„Import Information Hub Austria“: Handelsverband und Austrian Development Agency (ADA) starten Pilotprojekt zur Importinformation

Handelsverband (Wien), 17.11.2016 – Der Konsument wünscht sich eine möglichst hohe Produkt-Diversität im heimischen Handel. Ein neues Importinformationsprogramm soll heimischen Händlern bei der Beschaffung von in Österreich nicht verfügbaren Rohstoffen und Produkten unter die Arme greifen und damit auch indirekt KMU in Schwellen- und Entwicklungsländern unterstützen.

In Zeiten hohen Wettbewerbs- und Kostendrucks sind diversifizierte Lieferbeziehungen mit Produzenten und Exporteuren aus Schwellen- und Entwicklungsländern ein immer wichtigerer Wettbewerbsfaktor. Das sogenannte Global Sourcing kann für den Einkauf, auf der Suche nach dem besten Produkt, zum entscheidenden Vorteil werden.

Der österreichische Handelsverband hat sich deshalb gemeinsam mit der Austrian Development Agency (ADA) zu dem Pilotprojekt Österreichisches Importinformationsprogramm – „Import Information Hub Austria“ entschlossen. Der neu geschaffene Import Information Hub Austria soll als Plattform Informationen zu neuen, alternativen Bezugsquellen vermitteln und so langfristig gesehen heimische Unternehmen stärken. Neben einer nachfrageorientierten Bedarfsevaluierung von heimischen Handelsunternehmen soll der Hub als institutionell verankerte Kommunikations- und Informationsdrehscheibe für Importinformation dienen und zwischen etablierten heimischen und internationalen Stakeholdern vermitteln.

Die Einrichtung des Import Information Hubs als Forum soll heimische KMU und Österreich-Divisions von Großunternehmen durch Know-how-Transfer und die Bildung neuer Netzwerke unterstützen und langfristig am Standort Österreich halten. Exportorientierte KMU aus ausgewählten Schwellen- und Entwicklungsländern sowie aufstrebenden Industriestaaten sollen durch einen verbesserten Marktzugang nach Österreich ihre Geschäftstätigkeiten ausweiten können und auch für höhere Einkommen und Beschäftigung im heimischen Inland sorgen.

Im Fokus stehen ausschließlich Produkte, die am heimischen Markt nicht verfügbar sind (Diversität), bzw. Produkte, für die Lieferengpässe bestehen und die die heimischen, hohen Qualitätsstandards erfüllen. Unternehmen sollen auf der Suche nach ausgewählten neuen, alternativen Bezugsquellen von Rohstoffen, insbesondere aus Schwellen- und Entwicklungsländern, durch Vermittlung unterstützt werden. Der Import Information Hub Austria soll so die Interessen österreichischer Importeure gezielt mit denen von Exporteuren aus aufstrebenden Wachstumsmärkten zusammenführen.

Sebastian Kurz, Bundesminister für Europa, Integration und Äußeres
"Unternehmen leisten einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklungszusammenarbeit. Die neue Plattform im Handelsverband hilft heimischen Unternehmen bei der Erschließung neuer Bezugsquellen, eröffnet den Schwellen- und Entwicklungsländern einen besseren Zugang zum österreichischen Markt und bietet den Menschen vor Ort gesicherte Arbeitsplätze. "

Dr. Gunter Schall, Referatsleiter Wirtschaft und Entwicklung, Austrian Development Agency
„Das „Import Information Hub Austria“ hat eine klare entwicklungspolitische Zielsetzung: Es unterstützt unsere Partnerländer bei der Stärkung nachhaltiger Wirtschaftsstrukturen und fairem Handel: Die Einhaltung von Gesetzen und Standards, unternehmerische Verantwortung und die Schaffung von Arbeitsplätzen sind maßgeblich für die Auswahl unserer Lieferanten.“

Ing. Mag. Rainer Will, Geschäftsführer Handelsverband
„Der Handelsverband versteht sich als Innovations- und Informationsplattform und Netzwerk der Branche. Da war es naheliegend, dass wir diese Funktion auch für heimische, importierende Unternehmen wahrnehmen und haben deshalb gemeinsam mit der ADA den Import Information Hub Austria ins Leben gerufen.  Durch kluge Vernetzung mit nationalen Organisationen und vergleichbaren  internationalen Strukturen, können wir nachfrageorientiert auf die Bedürfnisse der österreichischen  Betriebe reagieren“.

Gregor Wolf, Geschäftsführer Hauptabteilungsleiter Außenwirtschaft Bundesverband Großhandel,  Außenhandel, Dienstleistungen e. V. (BGA)
"Wir beglückwünschen den Handelsverband Österreich zu diesem wichtigen Schritt. In Zeiten der immer weiter zunehmenden Spezialisierung bilden  globale Wertschöpfungsketten das Rückgrat einer wettbewerbsfähigen Wirtschaft. Um wettbewerbsfähig bleiben zu können, ist es aber notwendig, dass die Unternehmen auch Zugang zu den weltweiten Beschaffungsmärkten haben. Der Import Information Hub kann hier einen entscheidenden Beitrag leisten. Darüber hinaus ermöglicht es aber auch den Unternehmen aus Entwicklungs- und Schwellenländern die Vorteile der Globalisierung für sich zu nutzen."

Dr. Bernhard Weber, Geschäftsführer Institut zur Cooperation bei Entwicklungs-Projekten (ICEP)

"Ich freue mich, dass ICEP den Handelsverband dabei unterstützen konnte, mit dem Import Information Hub eine neue und vielversprechende Initiative an der Schnittstelle von Wirtschaft und Entwicklung in Österreich zu starten."

Frank Maul, Komm. Leiter Import Promotion Desk (IPD)
„In Zeiten fortschreitender Globalisierung und zunehmender wirtschaftlicher Verflechtung wird die internationale Beschaffung immer komplexer und zugleich wichtiger, um sich nachhaltig im Wettbewerb zu behaupten. Von staatlicher Seite stehen deutschen Unternehmen zahlreiche Exportförderangebote offen – wir als IPD sind das erste und bisher einzige Programm, das deutsche Unternehmen gezielt bei der Suche nach neuen Lieferanten und dem Erschließen neuer Beschaffungsmärkte unterstützt. Es freut uns sehr, dass in Österreich ein vergleichbares Programm geschaffen wird und noch dazu in sehr ähnlicher Konstellation – Nachfrageorientiert an den Bedürfnissen der Importeure mittels Handelsverband als Umsetzer.“


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