Marktplatzbesteuerung: Handelsverband begrüßt Vorstoß in Deutschland mit Maßnahmen gegen Steuerbetrug

Deutscher Gesetzesentwurf als Vorbild für Österreich und andere EU-Staaten

Wien (OTS) - Die deutsche Bundesregierung hat mit dem Gesetzesentwurf zur "Markplatzbesteuerung" einen wichtigen Schritt zur Hintanhaltung von Umsatzsteuerbetrug durch Händler auf Online-Marktplätzen gesetzt.

Damit schwenkt die deutsche Bundesregierung auf die Linie des österreichischen Handelsverbandes, der seit Jahren gegenüber der heimischen Regierung sowie in seiner bilateralen internationalen Zusammenarbeit mit EU-Verbänden konkrete Maßnahmen gegen Umsatzsteuerhinterziehung durch Drittstaatenhändler eingefordert und konkrete Maßnahmen empfohlen hat.

"Die einzelstaatliche Maßnahme von Deutschland sollte als Vorbild für Österreich dienen, um ebenso vor dem Inkrafttreten des 'EU-Digitalpaktes'  im Jahr 2021 der systematischen Umsatzsteuerhinterziehung durch Drittstaatenhändler vorzeitig einen Riegel vorzuschieben", so Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will.

Marktführer Amazon etwa setzt allein in Österreich rund 620 Millionen Euro als Händler um. Zusätzlich werden auf dem Amazon Marketplace Umsätze in gleicher Höhe durch Dritthändler generiert, wobei davon 30% chinesische Händler sind. Als erste Organisation hat der Handelsverband durch Testbestellungen bei der Plattform AliExpress die Umgehungsmethoden der Marktplatzhändler aufgezeigt und angeprangert.

Der Handelsverband fordert seit Jahren eine Haftung der Marktplatzbetreiber nicht nur für die Abfuhr der Umsatzsteuer, sondern auch für das Inverkehrbringen in den Europäischen Wirtschaftsraum von Produkten, die nicht den Produktqualitätsanforderungen der CE-Kennzeichnung entsprechen. Auf Online-Markplätzen sollten zudem nur Händler und Hersteller gelistet werden dürfen, die auch auf der Ebene der Arbeitsbedingungen den Mindestanforderungen der EU entsprechen.

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