Bundesregierung kündigt Maskenpflicht ab Montag in allen Geschäften an. Umsatzverlust von halber Milliarde Euro/Monat im Handel erwartet.

Corona-Ampel für Handel damit de facto bundesweit „gelb“ geschaltet und regionale Geltung ausgehebelt. Beratungsintensive Geschäfte besonders betroffen.

Wien, 11.09.2020 - Die Gesundheit der Bevölkerung geht vor und steht für den österreichischen Handel an erster Stelle. Die Corona-Ampel wurde mit der Intention eingeführt, ganz gezielt Maßnahmen im Sinne des Gesundheitsschutzes treffen zu können. Vom Prinzip „lokal vor regional vor national“ wird nun wieder abgewichen, indem eine bundesweite Maskenpflicht in allen Geschäften gelten wird.

"Warum gelten in Gebieten, in denen keine Corona-Fälle sind, nun ebenso die strengeren Vorschriften? Die Corona-Ampel wird dadurch nun ad absurdum geführt", so Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbandes.

Doppelt herausfordernd ist für die Branche, dass wieder mehr Personal auf der Fläche eingesetzt werden muss, um die Einhaltung der Maskenpflicht zu kontrollieren.

Maßnahme trifft besonders beratungs- und beschäftigungsintensive Geschäftsmodelle

Die flächendeckende Einführung der Maskenpflicht hatte im Handel bereits im April, insbesondere bei Käufen abseits der lebensnotwendigen Güter, zu heftigen Umsatz- und Frequenzrückgängen geführt, im Modehandel kam es sogar zu Einbrüchen von mehr als -50%.

Den erwartbaren Kollateralschaden kann man aus aktuellen Datenerhebungen ableiten. In Oberösterreich haben sich die Umsatzzahlen in der letzten Woche gerade von der Abschaffung der bundeslandweit gültigen Maskenpflicht erholt, nachdem der Non-Food Handel während dieser im Schnitt mit Umsatzeinbußen und Frequenzverlusten von circa -20% zu kämpfen hatte.

Bundesweiter Umsatzverlust von einer halben Milliarde Euro pro Monat für heimischen Handel befürchtet. Tendenz hin zum Weihnachtsgeschäft steigend.

Die Corona-Ampel wird durch die bundesweite Maskenpflicht ausgehebelt. De facto steht die Ampel nun bundesweit für den Handel auf „gelb“. "Bundesweit geht der Handel von Umsatzverlusten von einer halben Milliarde Euro pro Monat aus, alleine für Wien ist von minus 100 Millionen Euro durch die Maskenpflicht auszugehen", so Will.

Gerade mit Blick auf das Weihnachtsgeschäft, das für alle Händler entscheidend ist, führt die heutige Entscheidung zu einer Verschärfung der bereits angespannten Lage. Daher müssen gezielte und unbürokratische Hilfsmaßnahmen für diesen erneuten, sensiblen Eingriff in die Erwerbsfreiheit folgen, um unternehmerische Existenzen zu sichern. Hierfür wird sich der Handelsverband einsetzen.

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