O’zapft is: Oktoberfeste bescheren auch dem Handel Millionenumsätze
Jede:r Fünfte besucht diesen Herbst ein Oktober- oder Trachtenfest. Spitzenreiter ist Wien. Wiesn & Co. sorgen für Mehrumsätze von 90 Mio. Euro im heimischen Einzelhandel. Modehändler profitieren am stärksten.
Wien, 18.9.2024 - Am 21. September heißt es in München wieder „O’zapft is“, wenn das dortige Oktoberfest in seine bereits 189. Auflage geht. Auch in Österreich sind die Oktoberfeste zu einer festen Tradition geworden. Auf der Wiener Kaiser Wiesn etwa, die am 26. September beginnt, werden heuer mehr als 400.000 Gäste erwartet.
„Die Oktoberfeste haben sich nicht nur für die Gastronomie und die Tourismuswirtschaft zu einem relevanten Wirtschaftsfaktor entwickelt, sondern auch für den Handel“, freut sich Rainer Will, Geschäftsführer des freien, überparteilichen Handelsverbands. Die genauen Zahlen dazu hat erstmals der Handelsverband gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut Reppublika erhoben. „Neben dem Großhandel, der die Gastronomie beliefert, darf sich während der Wiesn-Saison auch der Einzelhandel über Mehrumsätze in Höhe von rund 90 Mio. Euro freuen“, konkretisiert Handelssprecher Will. „Am stärksten davon profitieren kann der Bekleidungseinzelhandel.“
Wiener:innen sind die Wiesn-Tiger
Laut Consumer Check geht zumindest jeder fünfte Bewohner unseres Landes mindestens einmal in diesem Herbst auf ein Oktober- oder Trachtenfest (1x: 14 %; mehrmals: 6 %). Weitere 17 % sind sich noch nicht sicher, können es sich aber vorstellen. Dabei gibt es ein klares Alters-Gefälle: Bei den 18- bis 29-Jährigen sind sogar 40 % der Befragten in den nächsten Wochen fix einmal oder öfters auf einem derartigen Fest. Unter den 50- bis 60-Jährigen finden sich nur noch 15 %, bei den Über-60-Jährigen gar nur 7 % Wiesn-Besucher:innen.
Dabei sind die Wiener:innen mit Abstand die fleißigsten Oktoberfest-Besucher:innen: In der Hauptstadt sagen 20 % der Einwohner:innen, sie würden zumindest einmal, weitere 7 %, sie würden mehrmals ein Oktober- oder Trachtenfest besuchen, weitere 18 % denken noch darüber nach. Dahinter folgt die Region Salzburg/Oberösterreich (1x: 16 %; mehrmals: 7 %), gefolgt von den Regionen Niederösterreich/Burgenland (1x: 12 %; mehrmals: 6 %) und Steiermark/Kärnten 1x: 13 %; mehrmals: 4 %). Schlusslicht sind die westlichen Bundesländer Tirol und Vorarlberg (1x: 7 %; mehrmals: 9 %).
185 Euro Ausgaben pro Kopf im Einzelhandel
Jede:r zehnte Befragte hat vor, in Zusammenhang mit dem Besuch dieser Feste auch Einkäufe im Einzelhandel zu tätigen. Und dafür wird durchaus tief in die Tasche gegriffen: Der Mittelwert für die geplanten Handelsausgaben liegt laut der Umfrage bei 185 Euro. Am ausgabefreudigsten zeigt sich übrigens die Altersgruppe der 30- bis 39-Jährigen. Und obwohl die Tiroler:innen und Vorarlberger:innen vergleichsweise selten Oktoberfeste besuchen, lassen sie sich das im Vergleich mit den anderen Bundesländern am meisten kosten, nämlich 235 Euro.
Top-Seller: Dirndl und Lederhose
Am häufigsten eingekauft werden für den Besuch der Oktober- und Trachtenfeste Dirndln (51 % der Frauen, die Einkäufe tätigen) bzw. Lederhosen oder andere Herrentracht (42 % der Männer, die Einkäufe tätigen). Immerhin jede:r Dritte, der anlässlich eines Herbstfestes einkaufen geht, investiert in neue Schuhe – hier befinden sich übrigens die Herren in der Überzahl. Fast ebenso viele kaufen sich neuen Schmuck oder Accessoires wie Taschen – hier sind es vor allem die Damen. Bekleidung abseits von Trachten kaufen 31 %.
Aber auch andere Branchen abseits des Modehandels können sich über Umsatzimpulse freuen: So kaufen 41 % auch Getränke und Lebensmittel abseits des Festgeländes, und 12 % investieren in Kosmetik- oder Styling-Produkte.
„Die Wiesn-Feste haben sich fest in den Veranstaltungskalendern in nahezu allen Regionen des Landes etabliert. Nach den katastrophalen Regenfällen der letzten Tage freuen wir uns jetzt auf ruhigeres, angenehmes Herbstwetter und hoffen, dass alle Feste wie geplant stattfinden können. Denn einige entspannende, gesellige Stunden hätten wir uns alle verdient“, sagt Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will abschließend.