Österreichischer Lebensmittelhandel begrüßt "Pakt für mehr Tierwohl" von BM Köstinger

Rolle der heimischen Lebensmittelwertschöpfungskette als Pionier bei Tierwohstandards wird weiter ausgebaut - Herkunftskennzeichnung als logischer nächster Schritt

Wien, 28.10.2020 - Bund, Länder und Landwirtschaft haben heute den "Pakt für mehr Tierwohl in der produzierenden Landwirtschaft" unterzeichnet und damit mehr Förderungen und höhere Fördersätze für Investitionen in tierwohlgerechte Haltung beschlossen.

"Dem heimischen Lebensmittelhandel ist das Tierwohl ein zentrales Anliegen. Daher begrüßen wir das 120 Millionen Euro schwere Förderungspaket der Landwirtschaftsministerin ausdrücklich. Damit können wir unsere kleinstrukturierte Landwirtschaft stärken und die Rolle Österreichs als EU-weiter Pionier bei Tierwohl- und Lebensmittelstandards weiter ausbauen", sagt Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will im Namen des österreichischen Lebensmittelhandels.

"Landwirtschaftliche Förderungen wird es künftig nur mehr geben, wenn die gesetzlichen Mindeststandards übererfüllt werden. Je tierfreundlicher die Haltung, desto höher die Investitionssumme. Davon profitieren nicht nur unsere Nutztiere, sondern auch der Konsument und natürlich unsere Umwelt", ist Will überzeugt.

Ein weiteres Ziel des Tierwohl-Paktes ist es, die Produktion hochwertiger, regionaler Fleischprodukte zu steigern und gleichzeitig den Importbedarf zu senken. Darüber hinaus sollen auch unnötige und leidvolle Kälbertransporte in Drittstaaten reduziert werden, bei denen nach wie vor ein Vollzugsproblem besteht, das nur auf EU-Ebene geregelt werden kann.

Verpflichtende Herkunftskennzeichnung ist logischer nächster Schritt

Nahrungsmittel sind kostbar. Faktoren wie Regionalität, Saisonalität und Qualität von Lebensmitteln sind für immer mehr Konsumenten kaufentscheidend. Um den heimischen Lebensmitteln auch ihren verdienten Wert zu geben, ist es wesentlich, von der Preisdiskussion wegzukommen und eine Kaufentscheidung zu Gunsten regionaler Lebensmittel zu unterstützen. Initiativen wie "LEBENSMITTEL.WERTSCHÄTZEN." der Lebensmitteleinzel- und -großhändler, Landwirtschaft und der Produzenten sowie die "Genuss Region Österreich" verfolgen ebenfalls das Ziel, den Wert heimischer Lebensmittel noch intensiver zu vermitteln, damit diesen beim täglichen Einkauf der Konsumenten ein höherer Stellenwert beigemessen wird.

"Die Eigenverantwortung der Konsumentinnen und Konsumenten kann entscheidend gestärkt werden, wenn auch heimische Produkte mit fairen Preisen klar ausgewiesen werden, wie dies im Lebensmittelhandel bereits vielfach der Fall ist. Daher wäre eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung bei verarbeiteten Lebensmitteln auch außerhalb des Handels der logische nächste Schritt, der vom Staat zu unterstützen ist. Entsprechende Vorschläge liegen auf dem Tisch. Neben der Herkunftskennzeichnung und vielen Tierwohl-Initiativen, die dem Konsumenten transparent gemacht werden, wird der österreichische Lebensmittelhandel auch weiterhin bei der Förderung von Tierwohl-Produkten und deren Absatz unterstützen - auch mit gezielten, sinnvollen Rabatt-Angeboten, um mengenmäßige Relevanz zu erzeugen", erklärt Rainer Will, der Sprecher des österreichischen Handels.

Der österreichische Lebensmittelhandel steht für Transparenz. Dieselbe Transparenz wie im Supermarkt haben sich die Verbraucher aber auch im Wirtshaus, in Betriebskantinen oder im Krankenhaus verdient. Davon würde nicht zuletzt die heimische Landwirtschaft massiv profitieren.

Stimmen aus dem heimischen Lebensmittelhandel

"Wir begrüßen die Initiative der Bundesministerin für mehr Tierwohl, vor allem da Maßnahmen mit finanziellen Förderungen gekoppelt sind. Mit unserem 'Fair zum Tier'-Programm für Huhn, Schwein, Rind und Kuh bei BILLA und MERKUR gehen wir im konventionellen Bereich schon jetzt einen Schritt weiter und haben noch strengere Haltungsbedingungen wie offene Stallformen, Fütterung und Transport festgesetzt", so Marcel Haraszti, Vorstand REWE International AG.

"Für die Konsumenten ist mehr Tierwohl sehr wichtig, darum ist jede Initiative, die mehr Tierwohl fördert, zu begrüßen", sagt Nicole Berkmann, Unternehmenssprecherin der SPAR Österreichische Warenhandels-AG.

"Wir begrüßen die neue Initiative von Bundesministerin Köstinger für mehr Tierwohl, die damit unseren eingeschlagenen Weg und unser langjähriges, erfolgreiches Tierwohl-Engagement bestätigt. Im Rahmen unserer Exklusivmarken 'Zurück zum Ursprung' und 'FairHOF' haben wir eine branchenweite Vorreiterrolle eingenommen und setzen hohe Qualitätsmaßstäbe hinsichtlich Nachhaltigkeit, Regionalität, Förderung der kleinbäuerlichen Strukturen, fairen Marktverhältnissen und Tierwohl in Österreich. Tierwohl wird weiterhin einen wesentlichen Bestandteil unseres unternehmerischen Handelns darstellen und wir werden diesen Weg auch künftig konsequent weiterverfolgen", erklärt auch Horst Leitner, Generaldirektor der HOFER KG.

"Wir begrüßen die Initiative des Bundesministeriums, die ein deutliches Signal und eine Weichenstellung darstellt. Wir sind überzeugt, dass dieser Weg der richtige ist und die Voraussetzungen dafür schafft, mehr Tierwohl in die Regale und zu den Konsumenten zu bringen", bestätigt Alessandro Wolf, CEO der Lidl Österreich GmbH.

"Wir stehen zu 100 Prozent hinter der neuen Initiative von Bundesministerin Köstinger für mehr Tierwohl. Denn hochwertige Lebensmittel können nur von artgerecht gehaltenen Tieren aus gewissenhafter Aufzucht stammen. Als regionaler Lebensmittelhändler sind wir uns dieser Verantwortung bewusst und achten daher genau darauf, mit Partnern zu kooperieren, die diese Werte ebenfalls leben und vorantreiben. Durch unsere Kooperation mit hütthaler und dem vielfältigen Angebot an Tierwohl-Produkten in all unseren Standorten sind wir hier schon einen Schritt weiter und werden diesen Weg konsequent weiter verfolgen", sagt Andreas Haider, Geschäftsführer der Unimarkt Handels-GmbH.

"Tierwohl ist nicht nur für die heimische Landwirtschaft ein zentrales Thema. Für immer mehr Konsumenten sind hohe Tierwohl-Standards ein kaufbeeinflussendes Kriterium. Auch wir im Großhandel setzen seit einigen Jahren verstärkt auf Produkte mit Tierwohl-Standards, die weit über den gesetzlichen Anforderungen liegen. Wir begrüßen daher die Initiative unserer Bundesministerin Köstinger und sehen darin einen wichtigen Baustein, um den Mehrwert der heimischen Lebensmittel zu Konsumenten und Gast in der Gastronomie zu transportieren", so auch TOP-TEAM Geschäftsführer und TRANSGOURMET-Geschäftsleiter Manuel Hofer.

 

 

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