Handel wehrt sich gegen Pauschalkritik an Arbeitsbedingungen: Sofortige Anpassung der Betriebsordnung in aktuellem Fall erfolgt

Handelsverband steht weiterhin als Gesprächspartner bei individuellen Beschwerdefällen zur Verfügung, wo kein Betriebsrat eingerichtet ist.

Wien, 05.12.2019 - Mit mehr als 600.000 Beschäftigten ist der Handel zweitgrößter Arbeitgeber der Republik und eine der wichtigsten Säulen der Wirtschaft. Ungeachtet dieser Bedeutung und seiner zentralen Versorgungsfunktion gab es zuletzt ungerechtfertigte öffentliche Pauschalkritik an den Arbeitsbedingungen im Handel.

600.000 Arbeitnehmer als zentraler Erfolgsfaktor im Handel

Tatsächlich ist der heimische Handel ein attraktiver Arbeitgeber, der mehr als ein Fünftel aller österreichischen Arbeitnehmer beschäftigt. Die Zahl der Mitarbeiter ist 2018 um immerhin +1,4% gestiegen. Mit 14.890 Lehrlingen gehört der Handel nach wie vor zu den größten Lehrlingsausbildnern im Land. Jene Jobs, die im Zuge der Digitalisierung und des eCommerce-Booms auf der Fläche weggefallen sind, konnten mit anderen Retail-Bereichen wie der Webshop-Betreuung kompensiert werden.

"Auch die tarifären Anpassungen bei den Gehältern lagen im Handel in den letzten Jahren stets weit über der Inflationsrate – ein klares Signal der Wertschätzung an die Arbeitnehmer als Erfolgsfaktor im Handel. Besonders junge Arbeitskräfte wurden zuletzt gehaltlich stark angehoben. Darüber hinaus bieten viele Unternehmen wertvolle Incentives ergänzend zum Gehalt an, um ihre Fachkräfte langfristig im Betrieb zu halten", stellt Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will klar.

Sofortige Anpassung der Betriebsordnung in aktuellem Fall erfolgt

Was etwaige Probleme am Arbeitsplatz betrifft, steht der Handelsverband als bundesweiter Sprecher des heimischen Handels u.a. mit der Gewerkschaft im laufenden, konstruktiven Austausch. Dies gilt insbesondere in jenen Fällen, bei denen kein Betriebsrat als Mediationsstelle zur Verfügung steht.

Liegen individuelle Sachverhalte vor, die aufklärungsbedürftig sind, setzt sich der Handelsverband selbstverständlich für ein gutes Miteinander zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern aktiv ein. Im aktuell medial angesprochenen Fall einer Drogeriekette wurde sofort reagiert und die Betriebsordnung im Sinne der Arbeitnehmer geändert.

"Personal ist für den Handel als Beschäftigungsmotor hoch relevant. Daher unterstützen wir als Taktgeber und Gesprächspartner die Schaffung fairer Rahmenbedingungen und bekennen uns zu guten Arbeitsbedingungen im österreichischen Handel", so Will.

Faire Spielregeln – auch für internationale Onlinehändler aus Drittstaaten

Gute Arbeitsbedingungen sollten freilich auch bei internationalen Online-Plattformen, die in Österreich am Markt aktiv sind, selbstverständlich sein. Hier sieht die Realität leider oft anders aus, wie etwa die Vorwürfe über prekäre Arbeitsbedingungen im Amazon-Verteilzentrum im österreichischen Großebersdorf zeigen.

"Durch derartige Praktiken entsteht unfairer Wettbewerb, der wiederum zum Abfluss von Kaufkraft ins Ausland im Ausmaß von 4,5 Milliarden Euro führt. Das setzt den beschäftigungsintensiven, heimischen Handel unter Druck, der sich an komplexe KV-Regulierungen und Zuschlagsregelungen hält", erklärt Rainer Will.

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