World Economic Forum: Österreich 21. beim Standort-Ranking. Lohnnebenkosten senken & Bürokratiedschungel lichten!
Singapur an der Spitze. Österreich verbessert sich um einen Rang. Hohe Steuer- & Abgabenquote, dichtes Regulierungsnetz und Fachkräftemangel verhindern Spitzenplatz.
Wien, 9.10.2019 - Österreich ist im heute veröffentlichten neuen Global Competitiveness Report 2019 der wettbewerbsfähigsten Wirtschaftsstandorte des World Economic Forum (WEF) im Vergleich zum Vorjahr um einen Rang auf Platz 21 vorgerückt, nachdem man 2017 drei Plätze eingebüßt hatte. An der Spitze hat Singapur die USA abgelöst. Insgesamt wurden 141 Länder analysiert, innerhalb Europas sind die Niederlande (Platz 4 weltweit), Schweiz (Platz 5) und Deutschland (Platz 7) führend.
Kritik an hohen Steuern, Lohnnebenkosten und extremer Regulierungsdichte in Österreich
Im WEF Standort-Ranking punktet Österreich u.a. mit guter Infrastruktur, makroökonomischer Stabilität, einer günstigen Budgetentwicklung, Rechtssicherheit und zuverlässigen öffentlichen Institutionen. Nachholbedarf ortet das World Economic Forum bei der Unternehmensfinanzierung, der Nutzung digitaler Netze, der Dauer von Unternehmensgründungen sowie der allgemeinen Unternehmensdynamik.
Negativ bewertet das World Economic Forum hierzulande auch die starke Belastung der Unternehmen durch öffentliche Regulierungen, die mangelhafte Verfügbarkeit qualifizierter Arbeitskräfte mit digitalen Kompetenzen, die massive Besteuerung des Faktors Arbeit sowie generell die zu hohe Steuer- und Abgabenquote in Österreich.
"Der 21. Rang im globalen Wettbewerbsranking 2019 muss die künftige Bundesregierung dazu antreiben, neue Wege zu gehen, um altbekannte Probleme zu lösen: Digitalisierungschancen für KMU nutzbar machen, neue Jobs durch deutliche Lohnnebenkostensenkung ermöglichen, dichten Bürokratiedschungel lichten", fasst Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will zusammen.
Handelsverband-Zukunftspaket & 30 Entbürokratisierungsmaßnahmen für künftige Top-Platzierung
Im Sommer 2019 hat der Handelsverband allen wahlwerbenden Parteien die neueste Version des 8-Punkte-Zukunftspaketes "Jetzt gemeinsam Handel[n]" mit Reformempfehlungen zukommen lassen, das unter Einbindung zahlreicher österreichischer Handelsunternehmen entstanden ist. Darüber hinaus wurde ein Katalog mit 30 Entbürokratisierungs-Empfehlungen ausgehändigt. Ein Praxiskompendium, dessen Umsetzung Österreich einen massiven Schub in Sachen internationale Wettbewerbsfähigkeit verleihen würde.
"Wir liegen im aktuellen WEF-Ranking mehr als 6 Prozentpunkte hinter Deutschland und der Schweiz. Höchste Zeit, den dichten Bürokratiedschungels zu lichten. Wir müssen vom Reden endlich ins Tun kommen und den zuletzt eingeschlagenen Reformweg konsequent weitergehen. Der Handelsverband wird hierzu weiterhin seinen Beitrag leisten", appelliert Will an die heimische Politik.
Fazit: Nationaler digitaler Schulterschluss & gezielte KMU Unterstützung dringend erforderlich
Angesichts des zunehmenden Einflusses der Digitalisierung auf alle Wirtschafts- und Lebensbereiche ist ein nationaler digitaler Schulterschluss für den Handelsverband das Gebot der Stunde, um die Potentiale neuer Technologien wie Artificial Intelligence, Data Analytics & Co zu nutzen, um Wohlfahrtseffekte für die österreichische Volkswirtschaft zu generieren.
"Hierzulande sind zwar finanzielle Mittel und Fördertöpfe vorhanden, um den digitalen Wandel vor allem bei KMUs zu unterstützen, allerdings sollten diese effektiver verteilt werden. Es geht darum, bestehende praxisnahe Branchen-Hubs wie kmu-retail.at, die erfolgreich funktionieren, zu unterstützen und diese damit weiten kleinen Unternehmen zugänglich zu machen", so Rainer Will abschließend.