Bundesweite eCommerce Studie Österreich 2021: Ausgaben im Distanzhandel klettern auf Rekordwert von 10,4 Mrd. Euro

Renommierteste Studie des österreichischen Onlinehandels mit 10-Jahresvergleich. Handyshopping wächst mit +67% so stark wie noch nie. Corona-Krise befeuert Wachstum. Retourenquote bleibt stabil bei 41%.

Die brandneue 12. Ausgabe der bundesweiten "eCommerce Studie Österreich" des Handelsverbandes und der Plattform "Versandhandel, eCommerce & Marktplätze", der die führenden Onlinehändler:innen des Landes angehören, in Kooperation mit der KMU Forschung Austria, zeigt massive Corona-bedingte Veränderungen: ein Allzeit-Ausgabenhoch im Onlinehandel, einen steigenden Umsatzabfluss ins Ausland, ein exponentielles Wachstum im Mobile Commerce sowie Stagnation für Alexa & Co.

Online-Shopping wächst um +20%, Auslandsabfluss steigt auf 55%

"Die österreichischen Distanzhandelsausgaben werden vom eCommerce dominiert und erreichen 2021 mit 10,4 Milliarden Euro einen neuen Rekordwert. Von 9,6 Milliarden Euro Onlineumsatz entfallen bereits 2 Milliarden auf den Mobile Commerce – mit einem massiven Zuwachs von 67 Prozent", kommentiert Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbandes, die zentralen Ergebnisse der Studie.

"Smartphone-Shopping ist so beliebt wie nie zuvor und wurde durch die Corona-Krise ´Schaltzentrale´ für alle Kaufentscheidungen. Die 14.500 heimischen Webshops profitieren vom wachsenden Markt allerdings nur begrenzt, da mehr als jeder Zweite im Online-Ausland bestellt. Durch diesen milliardenschweren Kaufkraftabfluss kann unsere Volkswirtschaft die Chancen der Digitalisierung nur teilweise in Wohlstandszuwächse umwandeln", so Will. Die Auslandsabfluss-Quote steigt im Vergleich zum Vorjahr moderat aber doch von 54% auf 55%.

"Die Top-Warengruppen im Distanzhandel sind heuer Bekleidung mit 2,05 Milliarden, Elektrogeräte mit 1,3 Milliarden und Möbel mit 0,8 Milliarden Euro Umsatz. Die stärksten Zuwächse haben 2021 Corona-bedingt die Sektoren Einrichtung mit +38 Prozent, Spielwaren mit +37 Prozent sowie Sportartikel mit +22 Prozent verzeichnet", erklärt Studienleiter Wolfgang Ziniel, Senior Researcher bei der KMU Forschung Austria.

Klassischer Versandhandel konsolidiert sich: Umsatzplus von 100 Mio. Euro

Mehr als 90% der Distanzhandelsausgaben werden bereits online getätigt (9,6 Mrd. Euro) – ein Ausgabenwachstum von +20% gegenüber der Vorjahresperiode. Überraschenderweise konnte sich aber auch der klassische Versandhandel konsolidieren und heuer ein Umsatzplus von 100 Mio. Euro erwirtschaften.

"Die Transformation vom klassischen Katalog- zum Onlinehandel scheint damit fast vollständig abgeschlossen zu sein. Heuer haben bereits drei Viertel aller Österreicherinnen und Österreicher im Internet-Einzelhandel eingekauft. Vor allem bei den Konsumenten über 40 Jahren sowie bei Frauen hat der Distanzhandel während der Pandemie stark an Bedeutung gewonnen", sagt Harald Gutschi, UNITO-Geschäftsführer sowie Vizepräsident des Handelsverbandes und Leiter der Plattform "Versandhandel, eCommerce & Marktplätze".

Retourenquote bleibt konstant bei 41%, Mode als Sorgenkind

"Rund 14 Prozent der gesamten Einzelhandelsausgaben der österreichischen Privathaushalte fließen bereits in den Distanzhandel, ein neuer Höchstwert. Im Schnitt gibt jeder von uns bereits 1.830 Euro pro Jahr im Distanzhandel aus – Tendenz steigend. Lediglich bei Büchern und Schreibwaren ist ein leichter Ausgabenrückgang zu beobachten", so Gutschi.

Konstant bleibt hingegen die Retourenquote. 2021 retournieren 41% der Distanzhandelskäufer:innen zumindest einen Teil der bestellen Produkte. Damit liegt die Retourenquote exakt auf dem Niveau der beiden Vorjahre. Spannend: Je jünger die Konsument:innen, desto höher die Retourenquote.
"Im Branchenvergleich weisen die modischen Segmente erneut die höchsten Retourenquoten auf. Bei der Warengruppe Bekleidung macht sich zwar ein leicht rückläufiger Trend bemerkbar, dennoch werden 47 Prozent der bestellten Textilartikel wieder zurückgeschickt", bestätigt Wolfgang Ziniel.

Handyshopping boomt wie noch nie: Umsätze seit 2018 verdreifacht

"Das starke Wachstum beim Onlineshopping wird von der anhaltenden Dynamik des Handyshopping nochmals überflügelt. Mehr als ein Drittel der Österreicherinnen und Österreicher kaufen im Internet via Smartphone ein, die Ausgaben liegen aktuell bei 2 Mrd. Euro. Damit haben sich die Umsätze im M-Commerce innerhalb von 4 Jahren mehr als verdreifacht", erläutert Rainer Will.

Allerdings ist Smartphone-Shopping nach wie vor eine Altersfrage: "Bei den unter-29-jährigen Konsumenten kaufen mittlerweile 7 von 10 via Smartphone ein. Bei den über-60-Jährigen liegt die M-Commerce-Quote hingegen bei bescheidenen 7 Prozent", ergänzt Harald Gutschi.

Revolution abgesagt? Sprachassistenten bleiben ein Nischenprogramm, hören aber genauer hin

Der in den letzten Jahren medial gehypte Voice Commerce hat in Österreich hingegen weiterhin mit Schwierigkeiten zu kämpfen und konnte zuletzt nicht mehr zulegen: "Rund 910.000 Verbraucherinnen und Verbraucher nutzen internetbasierte persönliche Assistenten wie Amazon Echo oder Google Home. Allerdings shoppen nur 38.000 Menschen über Alexa & Co. Damit stagniert die Zahl der Voice-Shopperinnen und Shopper im Vergleich zum Vorjahr. Die Sprachassistenten bleiben beim tatsächlichen Kaufabschluss zwar ein Nischenprogramm, jedoch darf der Grad der Einflussnahme vor der Kaufentscheidung durch zunehmend technisch versiertere Sprachassistenten im höchstpersönlichen Umfeld keinesfalls unterschätzt werden", so Rainer Will abschließend.

Über die Studie

Die "eCommerce Studie Österreich - Konsumentenverhalten im Distanzhandel" wird jährlich von der Plattform "Versandhandel, eCommerce & Marktplätze " des Handelsverbands bei der KMU Forschung Austria in Auftrag gegeben. Im Mittelpunkt der Studie stehen Fragestellung zu Ausgaben im österreichischen eCommerce, Verteilung nach Bestellkanälen, Warengruppen, Bezahlformen, Retouren etc.

Methode: Die Ergebnisse der Studie basieren für jeden Analysezeitraum auf einer umfangreichen, telefonischen Befragung von 1.100 Österreicher/innen (ab 15 Jahren), auf Basis eines standardisierten Fragebogens mit geschlossenen Fragen. Die Stichprobenziehung erfolgt im Quotenverfahren nach Geschlecht, Alter, Bundesland – repräsentativ für die österreichische Bevölkerung ab 15 Jahre. Die Daten werden auf Plausibilität überprüft. Unplausible Angaben werden nicht in die Berechnungen einbezogen.

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