DER HANDEL ÜBERNIMMT VERANTWORTUNG
Der Handel nimmt seine Verantwortung für Mensch, Umwelt und Gesellschaft wahr. Als Hersteller und Vertreiber von Produkten an der Schnittstelle zum Endverbraucher hat er diese Herausforderung längst angenommen und engagiert sich auf allen Ebenen für Nachhaltigkeit:
Nachhaltige Rohstoffe & Produktion
Der Handel unterstützt Initiativen für die nachhaltige Produktion von Lebensmittel wie Kaffee, Kakao, Palmöl, Blumen, Fisch oder Fleisch sowie die nachhaltige Herstellung von Baumwolle oder Holz im Hinblick auf Umweltfreundlichkeit bei zugleich verbesserten sozialen Verhältnisse in den Anbauländern. Er fordert, fördert und kontrolliert die Einhaltung von Standards und spezifischer Kriterien durch seine Lieferanten oder in eigenen Produktionsstätten im Hinblick auf Qualität, Sicherheit sowie die soziale und umweltbezogene Unbedenklichkeit. Organisationen und Siegel wie FSC für Holzprodukte aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern, Rainforest Alliance, Fairtrade, UTZ Certified oder das Bio-Siegel schaffen Transparenz für den Konsumenten.
Nachhaltiges Standortmanagement
Verkaufs- und Lagerflächen, Beleuchtung sowie durchgängige Kühlketten erfordern Strom und Wärme. Der Handel ist Vorreiter eines modernen Energieeffizienzmanagements - durch den Ausbau eigener erneuerbarer Energien (z.B. Photovoltaik- oder Geothermie-Anlagen), die Nutzung natürlicher Kältemittel oder klimaneutrales Bauen.
Nachhaltige Logistik & eMobilität
Waren müssen kontinuierlich und klimabewusst in die Märkte oder zum Kunden transportiert werden. Daher ist der Handel Experte für ressourcenschonende Transportketten, emissionsarme Fahrzeuge, geräuscharme Nachtanlieferung in verkehrsarmen Nebenzeiten oder Auslieferung von Onlinebestellungen durch optimierte Routenplanungen. Zudem schafft der Handel eine Ladesäuleninfrastruktur auf Handelsparkplätzen für E-Fahrzeuge.
Kreislaufwirtschaft
Der Einzelhandel ist einer der Hauptträger des Kreislaufwirtschaftsgesetzes: Er sichert die flächendeckende Rücknahmestruktur für Elektroaltgeräte und Batterien und damit einen Großteil der umweltgerechten Verwertung. Im Rahmen der freiwilligen Handelsinitiative "Pfiat di Sackerl" konnten die teilnehmenden Händler den Einweg-Kunststofftragetaschen-Verbrauch im Vergleich zu 2014 um 28% verringern. 155 Mio. Stück Kunststofftragetaschen konnte durch die Aktion eingespart werden.
Nachhaltigkeitsstudien
In Zusammenarbeit mit langjährigen Partnern wie EY und MindTake Research führt der Handelsverband regelmäßige Studien und Benchmark-Tests durch, um die Einstellung der österreichischen Konsument:innen und Händler:innen im Bereich der Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft zu evaluieren und das Bewusstsein für weitere Maßnahmen zu stärken.
European Green Deal
Auf EU-Ebene wurde von der Kommission Ende 2019 der Green Deal veröffentlicht und bereits ein Fahrplan des Aktionsplanes zur Steigerung des Recyclings und der Wiederverwendung von Produkten in der EU in Begutachtung geschickt.
Der Aktionsplan für die neue Kreislaufwirtschaft wird eine Reihe von Initiativen entlang des Lebenszyklus von Produkten vorschlagen und ressourcenintensive Sektoren in Angriff nehmen. Der Fahrplan enthält eine Liste von Maßnahmen, die Teil der bevorstehenden Mitteilung der Kommission sein werden, darunter:
- Förderung von Design, Produktion und Vermarktung von nachhaltigen Produkten;
- Mindestanforderungen, um zu verhindern, dass umweltschädliche Produkte auf den EU-Markt gebracht werden;
- Maßnahmen für einen stärkeren Beitrag der Verbraucher zur Kreislaufwirtschaft, z.B. durch die Bereitstellung korrekter Informationen über den nachhaltigen Hintergrund von Produkten;
- Maßnahmen, die sich auf Sektoren mit hohen Auswirkungen wie Textilien, Bauwesen und Elektronik beziehen;
- Forcierung eines gut funktionierenden Sekundärrohstoffmarkts;
- Vorschläge zur Schaffung von Rahmenbedingungen, die eine zirkuläre Wirtschaft fördern, wie z.B. Innovation und Investitionsmöglichkeiten für zirkuläre Geschäftsmodelle und Basistechnologien.
Wir fordern in diesem Zusammenhang u.a. eine unionsweite Harmonisierung der Systeme der erweiterten Herstellerverantwortung anzudenken. Die unterschiedliche Ausgestaltung führt bei Händlern, insbesondere wenn sie grenzüberschreitend tätig sind, derzeit zu Rechtsunsicherheit und beeinträchtigt zusätzlich die Einhaltung der Vorschriften.