Österreich Aufschlag: Pensionistenverband schießt über das Ziel hinaus - Studie relativiert

Wien, 21.3.2016 - Studienautor Prof. Schneider, Johannes Kepler Universität Linz: Vorwurf des Österreich Aufschlags entbehrt jedweder realer Grundlage. Preise sind das Ergebnis von österreichspezifischen Rahmenbedingungen.

Nach dem undifferenzierten Preisvergleichen der Arbeiterkammer, deren Preismonitor einen vermeintlichen „Österreich Aufschlag“ ausmachte, legt nun der Pensionistenverband mit nicht belegbaren Anschuldigen und einer rufschädigenden Kampfansage nach.

Der Handelsverband spricht sich ganz klar für die Sanktionierung von Fehlverhalten aus und ist daher nicht a priori gegen das genannte Maßnahmenpaket, allerdings müssen die Fakten die zu Preisvergleichen führen, den Konsumenten transparent dargelegt werden, sonst handelt es sich bei der Initiative des Pensionistenverbands um die Fortsetzung der AK-Desinformation – gepaart mit einer Beschäftigungstherapie für Konsumenten – ohne erkennbaren Nutzen. Der Pensionistenverband sollte sich als politische Vorfeldorganisation, im Sinne seiner Mitglieder, besser um die Auflösung hoher nationaler Abgaben und Steuern und anderer ursächlicher Preistreiber bemühen.

Prof. Friedrich Schneider von der Johannes Kepler Universität Linz, der 2015 eine Studie zu Preisunterschieden im Lebensmitteleinzelhandel zwischen Deutschland und Österreich durchgeführt hat, sieht nicht einzelne schwarze Schafe als Ursache, sondern viele negativ beeinflussende Rahmenbedingungen in Österreich: „Wir konnten nachweisen, dass österreichische Besonderheiten, einen viel höheren Einfluss auf die Preisgestaltung in Österreich haben als allgemein bekannt ist. Höhere Lohnnebenkosten, höhere Steuern, teurere Verkehrswege, eine höhere Filialdichte, ein effizienter Vollzug von Gesetzen, der kleine österreichische Markt, höhere Stückkosten und ein höherer Bioanteil  als in Deutschland, führen schlussendlich auch zu höheren Preisen. Wir sehen keine Willkür des Handels, sondern der Preis den wir in Österreich zahlen, ist die Summe von marktbedingtem Mehraufwand, höheren steuerlichen und regulativen Belastungen und topographischen Herausforderungen.“

Eine Zusammenfassung der Studienergebnisse finden Sie hier.

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